Reise hinter’s Licht

Georg Eichinger

Collage

Georg Eichinger, Tapetenbrief 3

Ausstellung
vom 28. April bis 30. Juni 2013 

Der Pulverdampf ist verraucht, die Empörung über die Collage zu Zeiten des Kubismus besänftigt und gerade das Hauptargument gegen die Klebekunst, es fehle ihr der unverwechselbare Duktus des Künstlers, ist mittlerweile durch große Collagisten widerlegt worden.

Auch die einst verfeindeten Fraktionen: ob narrativ, ob politisch, ob ornamental haben ihre Unvereinbarkeit eingebüßt.

Eichingers Collagen zum Beispiel sind meist narrativ, aber nicht wenige konstruieren einfach nur harmonische Farbflächen. Es werden Geschichten erzählt: witzig, ironisch, paradox. Auch versponnen kommt das bewährte Material zum Einsatz: Funde aus Anatomiebüchern, alten Illustrationen, Biologie- und Pflanzenlehrbüchern.

Gern benutzt Georg Eichinger die metallenen Weinverschlüsse und natürlich Schrift, am liebsten Handschrift. Viele seiner Collagen bekommen eine zusätzliche Dramatik, weil er als Hintergründe Fragmente aus Aquarellen seiner malenden Ehefrau nutzt. Dass viele Bilder postkartengroß sind, weist auf die Entstehung seiner Collagen aus der Korrespondenz hin; parallel zu eigenständigen Bildern nutzt er die Collagetechnik als „angewandte“ Kunst für seine Briefe und als Illustrationen für seine Künstlerbuchedition, die „Uferhefte“.

Die Collagen von Georg Eichinger werden hier zum ersten Mal ausgestellt.