150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. / Teil 2
Fortsetzung jetzt!

Murshida Arzu Alpana
Silvia Klara Breitwieser
Ricoh Gerbl
Angela Hampel
Franziska Klotz
Irma Markulin (Gast)
Gisela Weimann
Karla Woisnitza

Eine vierteilige Ausstellungsreihe

Ausstellung
19. Februar bis 30. April 2017

Eröffnung: Sonntag, 19. Februar 2017 | 12 Uhr

Begrüßung
Oliver Schruoffeneger | Bezirksstadtrat
Ute Gräfin von Hardenberg | Vorsitzende VdBK 1867 e. V.
Elke von der Lieth | Leiterin Kommunale Galerie Berlin

Einführung
Dr. Claudia Beelitz | Kuratorin der Ausstellung

Unter der Schirmherrschaft von Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien

Zusammenschlüsse sind in der Kunst schon seit langem erfolgreich, wenn es darum geht, künstlerische Interessen zu vertreten und gemeinsame Ziele zu verfolgen. Dies gilt ganz besonders für den VdBK 1867 e.V., dem ältesten Berufsverband bildender Künstlerinnen, der sein 150-jähriges Jubiläum mit einer vierteiligen Ausstellungsreihe feiert.

Anders als vor 150 Jahren scheinen die formalen Voraussetzungen für eine Gleichstellung der Geschlechter zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfüllt zu sein. Dennoch sieht die Realität im Kunstbetrieb nach wie vor anders aus. Vor diesem Hintergrund verbindet die Mitglieder des VdBK ein Bedürfnis nach Austausch und Vernetzung, um die Arbeit von Künstlerinnen in stärkerem Maße öffentlich sichtbar zu machen.

Während Teil 1 der Ausstellungsreihe den historischen Rückblick ermöglicht, so geben die Teile 2 bis 4 Einblick in die Arbeit der insgesamt 30 derzeitigen Mitglieder des Vereins.

Teil 2 dieser Reihe, die Ausstellung in der Kommunalen Galerie Berlin, zeigt Arbeiten von acht Künstlerinnen. Murshida Arzu Alpana, Franziska Klotz und Angela Hampel verfolgen im Rahmen der Malerei höchst unterschiedliche Wege. Verbindet die aus Bangladesch kommende Alpana bengalische (Schrift-) Zeichen und kulturelle Topoi mit einer sensiblen Beobachtung ihrer Berliner Umgebung, so reibt sich Franziska Klotz expressiv und gestisch an künstlerischen Traditionen und an medial vermittelten Bildern von Katastrophen. Angela Hampel, die im Dresden der 1980er Jahre an der Aufbruchbewegung als politische Akteurin und Künstlerin wesentlich beteiligt war, greift symbolisch auf mythologische Themen zurück, um existentielle Erfahrungen und nicht zuletzt das Verhältnis der Geschlechter ekstatisch zu thematisieren.

Die Berliner Konzeptkünstlerin Silvia Klara Breitwieser nutzt in ihrer Arbeit der Ausstellung Mythologie hingegen als Folie, vor der sich mediale Reflexionen sowie Fragen nach Technologiekritik und Utopie entspannen. Wie sie ist auch Gisela Weimann in der Ausstellung mit einer auf Fotografie basierenden Installation vertreten. Bei Weimann allerdings hat die Fotografie eher tagebuchähnlichen Charakter. In ständiger Bewegung über den Bosporus zeichnet die Künstlerin die Verbindung zwischen den beiden Teilen Istanbuls aus alternierenden Blickwinkeln fotografisch nach – eine in das Jahr 1991 zurückreichende Arbeit von großer Aktualität. Karla Woisnitzas in der Ausstellung gezeigten Arbeiten loten mit Linie, Schnitt und malerischer Geste die Möglichkeiten von Zeichnung, Malerei und Collage aus. Dabei oszillieren Woisnitzas Blätter zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

Als Gastkünstlerin ist Irma Markulin zur Ausstellung des VdBK eingeladen. Mit ihrer Serie überlebensgroßer Frauenportraits wirft Markulin Fragen nach Überhöhung, Vergessen und Erinnerung in den wechselvollen politischen Kontexten der vergangenen 70 Jahre auf – eine Arbeit, die identitäre Probleme und ethnische Konflikte im Kern berührt.

Ricoh Gerbl, seit langem Grenzgängerin zwischen Text und Bild, ist in der Ausstellung wie auch in den beiden Folgeausstellungen mit eigens erarbeiteten Interventionen vertreten. Ihre Textpfropfungen greifen in das künstlerisch disparate Feld der Ausstellung ein. An einem Verfahren der Botanik orientiert, fügen sie dem Vorhandenen Fremdes hinzu und schaffen so eine zusätzliche und unerwartete Ebene zwischen Veredelung und Übergriff. Zugleich aber verbinden Gerbls Pfropfungen die drei Ausstellungen zur Gegenwart des VdBK zu einem facettenreichen gemeinsamen Ganzen.

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Begleitprogramm | Eintritt frei

 

Mittwoch, 8. März 2017, 18 Uhr
Ausstellungsrundgang.
Die Künstlerinnen im Gespräch mit Claudia Beelitz

Sonntag, 26. März 2017, 12 Uhr
Ausstellungsrundgang.
Die Künstlerinnen im Gespräch mit Claudia Beelitz

Mittwoch, 5. April 2017, 19 Uhr
Konzert. Susanne Paul, Cello solo.
Musikalische Verzweigungen zwischen Jazz,
Flamenco und Improvisation.
www.groovecello.de

Als Cellistin beschäftigt sich Susanne Paul mit einer großen Spannbreite musikalischer Stilistiken. Ihr Instrument, das traditionell ja meist eng an das klassische Repertoire gebunden ist, überführt sie in neue Kontexte. Mit Groove, Improvisation und ungewohnten Spieltechniken lässt sie das Cello in veränderte Rollen schlüpfen und erfindet es immer wieder neu.
Es entfaltet sich ein Dialog mit Jazz, Flamenco und brasilianischem Choro. Für Cello arrangiert, umgestaltet und dem Instrument auf den Leib geschrieben, verändern sich die Stilistiken; und auch das Cello wandelt sich durch die Begegnung mit dem scheinbar fremden Repertoire. In diesem Dialog will die Cellistin das Wesentliche der musikalischen Sprache und des Instruments aufspüren: Was ist Essenz, und was ist Floskel? Was ist Stilklischee oder hergebrachte Klangvorstellung?
Die Kompositionen von Susanne Paul zeichnen diese Suche nach - eigen und zugleich mit vertrauten Anklängen. Grenzenlos.

Sonntag, 30. April 2017, 15 Uhr
Finissage

Murshida Arzu Alpana, Lost in a Ruin, 2009 © Murshida Arzu Alpana
Silvia Klara Breitwieser, "Das Goldene Vlies" (Low Tech – High Tech), 1989 / 2017 © Kommunale Galerie Berlin
Ricoh Gerbl, Leben oder Ähnliches, 2017 © Kommunale Galerie Berlin
Angela Hampel, Minotaurus, 2006 © Angela Hampel
Franziska Klotz, Matsch zu Matsch, 2016 © Galerie Kornfeld, Berlin
Irma Markulin, Božidarka Damjanovic, 2015 © Irma Markulin
Karla Woisnitza, Wachstumsformen, Detail, 1990 © Karla Woisnitza
Gisela Weimann, Von Asien nach Europa und zurück, mehrteilige Installation, 1991-2017 © Kommunale Galerie Berlin
© Piotr Bialoglowicz