Best of Ruhr 12
Malerei | Fotografie | Skulpturen
verlängert bis 17. Februar 2013
Ausstellung
vom 11. Dezember 2012 bis 27. Januar 2013
Eröffnung
am Sonntag, 9. Dezember 2012 | 12 Uhr
Begrüßung
Klaus-Dieter Gröhler,
Bezirksstadtrat
Elke von der Lieth,
Kommunale Galerie Berlin
Einführung
Colmar Schulte-Goltz M.A.,
Kunsthistoriker, Kurator
Künstler aus der Region Ruhr
Christiane Bockx, Joana Danovska, Alpay Efe, Beate Johanna Faber, Andreas Flügel, Lore Klar, Wolfgang Kleber, James Larsen, Lioba, Roger Löcherbach, Dehui Lu, Ivo Lucas, Ralf Raßloff, Dirk Salz, Dagmar Schenk-Güllich, Jörg W. Schirmer, Reni Scholz, David Uessem, Gaby van Emmerich, André Chi Sing Yuen
Die Ausstellung „Best of Ruhr 2012“ zeigt Künstlerinnen und Künstler aus der Kunstmetropole Ruhr und bietet damit einen Einblick in diese pulsierende Kunstszene. Neben bekannteren, überregional oder auch international anerkannten Positionen werden einige besonders junge Künstler mit dieser Präsentation erstmals einer großen Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Ausstellung knüpft an die langjährigen Austauschprojekte mit Künstlern aus beiden Städten an, die vom Forum für Kunst und Architektur in Essen, und der Kommunale Galerie Berlin getragen werden.
Ermöglicht wird die Ausstellung durch die Förderung der Stiftung RUHR.2010, die sich der Fortentwicklung der kommunalen und regionalen Kulturstrukturen über das Jahr der Kulturhauptstadt hinaus zum Ziel gesetzt hat. Zwanzig der Ruhr-Region besonders verbundene Künstler sind mit exemplarischen Arbeiten zu sehen.
Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche Malerei, Fotografie und Skulptur.
Zu den konzeptuellen Arbeiten zählen die Filzarbeiten von Reni Scholz, die Schatten und Umrisse einfachen Mobliars in den Raum zeichnet. Ebenfalls dem Konzept zugeordnet sind die hochglänzenden Farbraumkörper von Dirk Salz und die Installation Beate Johanna Faber. Lore Klar schlägt mit Ihren in der Form von T-Shirts ausgeschnittenen Ansichtskartenmotiven auf Landkarten unterschiedliche und gegensätzliche geografische Gegebenheiten zusammmen.
Innerhalb der Sparte Fotografie besetzen Ralf Raßloff mit seinen Werken in großem Format und Wolfgang Kleber mit drei poetischen Inszenierungen japanischer Frauen in Kimonos die Gattung des Portraits. André Chi Sing Yuen erzählt in seinen starkfarbigen Diasec-Arbeiten vom Kulturtransfer fernöstlicher Spiritualität im Medienkunstzeitalter. Innerhalb der Auswahl von Skulpturen ist Roger Löcherbachs Paar von Tag und Nacht aus Weidenholz ganz klassisch allegorisch, während dessen „Ai Weiwei Human Rights“ auf die Situation des berühmten chinesischen Künstlers hinweist. Jörg W. Schirmer hat sowohl in dem für ihn typischen Material Multiplex überraschende Formulierungen figurativer Skulptur gefunden.
Das weite Feld der Malerei wird durch die abstrakten Farbkompositionen der Malerin Gaby van Emmerich auf der einen Seite und die Perfektion der Figurenschilderung von David Uessem markiert, der seine realistischen Szenerien mit dem Spachtel überarbeitet und so das Gegensätzlichste in einem Gemälde verbindet. Lioba zeigt junge Frauen, die sich selbstvergessen über Accessoires und Kleidung definieren, malerisch sind weite Partien dabei reine Farbfeldmalerei.
James Larsen hat den Transfer der Kulturen zu seinem Hauptthema gemacht. In teils geschmirgelten Gemälden vermischen sich Figuren und Lebensentwürfe unterschiedlicher Weltgegenden. Ivo Lucas beschäftigt sich mit der Freiheit, wenn er im bayrischen Wald nicht nur die gefesselte Frau, den zupackenden Retter oder die von Luftballons in die Höhe getragene Freiheit zeigt. Freiheit und das Verständnis von Recht und Unrecht sind auch die wesentlichen Bezugspunkte des Malers Dehui Lu, dessen Gemälde intensiv die Zustände des heutigen China als Gesellschaft im Umbruch zeigen.
Soziologische Entwicklungen beschäftigen Alpay Efe, der in seinem großen Atelierbild neun Figuren der jungen Generation aus seinem kreativen Umfeld auftreten lässt, die darauf vorbereitet sind, die Welt mit ihren Talenten zu erobern. Im Kontrast dazu verkörpert die Asiatin im Pelzmantel eine neue Fassung der Sage vom goldenen Fließ. Ebenfalls als Atelierbild formuliert Joana Danovska poetische Stillleben, in denen niedliche Puppen zu Protagonisten in den mit dicker Oelfarbe aufgetragenen Farbräumen werden.
Der historische und kulturelle Horizont ist der Bezugsrahmen von Dagmar Schenk-Güllich. Ihr Maobildnis mit den goldenen Details spielt mit dem historischen Urbild genauso, wie Andreas Flügel, dessen grün patinierte Standfigur aus Kaisers Zeiten vor aufgehübschten Plattenbauten unser Verhältnis zur Historie hinterfragt.
Colmar Schulte-Goltz, Kurator der Ausstellung
Rahmenprogramm
Führung durch die Ausstellung
So., 3. Februar 2013, 11.30 Uhr;
Mi., 13. Februar 2013, 17.00 Uhr
mit Elke von der Lieth, Leiterin Kommunale Galerie Berlin