Landnahme
Detlef Suske
Fotografie
Ausstellung
vom 28. Februar bis 8. April 2012
Eröffnung
am Sonntag, 26. Februar 2012 | 11 Uhr
Begrüßung
Klaus-Dieter Gröhler,
Bezirksstadtrat
Elke von der Lieth,
Kommunale Galerie Berlin
Es spricht
Antonia Simon,
Kulturmanagerin
Die Alpen, früher gefürchtet und später romantisiert, sind das zentrale Bildthema in der Serie ‚Kehre 22’. Der malerischen Anziehungskraft der weiten, gewachsenen Landschaft steht der glatte Beton von Brücken über tiefe Täler und mäandernde Fahrbahnschleifen, wie in Großglocknerstraße von 2011, gegenüber.
Dienstleistungsgesellschaft und Globalisierung haben das Alpenbild radikal verändert. Heute in den Bergen ausgeübte Aktivitäten, früher undenkbar, sind Selbstzweck. Bergstraßen und Pässe, in alten Zeiten für Säumer Grundlage des Erwerbslebens und körperliche Herausfor-derung, ermöglichen - gut ausgebaut - jetzt die Zufahrt und den Blick auf ein pittoreskes Alpenpanorama. Die von den Bergen ausgehende Anziehungskraft bedroht so gleichzeitig ihre Existenz. Die für die Benutzung der Alpen entstandene Infrastruktur ist Ausgangspunkt und zentraler Bestandteil der Fotoserie ‚Kehre 22’ von Detlef Suske. Die Arbeiten sind während eines Atelieraufenthaltes im September und Oktober 2011 in Österreich (Gmünd/ Kärnten) entstanden.
In der Serie Antiken der Zukunft zeigt Detlef Suske die modernen Ortschaften urbanen Lebens in grellem Licht und Farbe und macht die Ödnis von Tiefgaragen, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Räumen umso schmerzhafter bewusst.
Die Farbfotografien bilden uns vertraute Orte ab, die wir selten so wahrnehmen können, wie auf seinen Fotos. Denn sie sind selten so menschenleer, wie die bei Nacht aufgenommen Motive. Der Fokus liegt auf dem architektonischen Raum und seinen Strukturen, scheinbar losgelöst von der Funktion. Der anonyme Ort wird zu einem Gefüge von Linien, Formen und Farben - hier in Berlin oder anderswo.
Detlef Suske, 1963 in Dessau geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Von 2005-2007 studierte er an der Ostkreuzschule für Fotografie Berlin bei Prof. Ute Mahler.