Lucia Kempkes

To Protect Us From What We Seek

kreisrunder Teppich mit Motiv eines Berges hängt an der Wand
Lucia Kempkes, I Wish I Could Climb #6, 2019

Ausstellung
vom 13. Juli bis 4. September 2022

Eröffnung am Dienstag, 12. Juli 2022, 18 Uhr

Begrüßung
Heike Schmitt-Schmelz | Bezirksstadträtin
Elke von der Lieth | Kommunale Galerie Berlin

Einführung
Maxie Fischer | Kuratorin

In ihren zeichnerischen und skulpturalen Arbeiten untersucht Lucia Kempkes die Bedeutung von Landschaft als Projektionsfläche für unsere Erinnerungen und Sehnsüchte. Ihr Werk kreist um die Faszination des Abenteuers, die Suche nach körperlichen Herausforderungen, aber auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Zuflucht. Dafür lotet sie die Eigenschaften verschiedenster Materialien wie Teppich, Steinpapier und Goretex-Folie aus und erzeugt eine Umgebung, die den Ausstellungsraum selbst zu einem landschaftlichen Gefüge werden lässt.

Der Blick auf die Berge ist eines der ältesten Motive der Kunstgeschichte, das sich über Zeiten und Gattungen hinweg bis in die digitalen Bildwelten fortsetzt. Ob in der klassischen Malerei oder als Standardhintergrund auf unserem Laptop, die Assoziationen, die sich damit verbinden, reichen von Aufbruch, Ruhe oder Hoffnung bis hin zu Nervenkitzel oder lebensgefährlicher Bedrohung. Das jeweilige Empfinden ist jedoch weniger von dem konkreten Ort bestimmt als von dem Gefühl eines Zuhauses, einem Raum emotionaler Zugehörigkeit und Stabilität. In diesem Spannungsgefüge von alltäglichem Leben und dem Rausch des Unbekannten, zwischen Geborgenheit und Grenzerfahrung entfaltet Lucia Kempkes ein vielschichtiges und spielerisches Werk, das den Perspektivenwechsel und die Transformation von Ideen und Materialien immer wieder zum Thema macht. Ihre Arbeiten sind eine Auseinandersetzung um eine zeitgenössische Darstellung von Landschaft und berühren zugleich viele Fragen, die uns in der Pandemie sowie in Hinblick auf den Klimawandel und soziale Ungleichheit beschäftigen. Wer hat das Privileg, Fernweh zu verspüren? Was unterscheidet kalkuliertes von existenziellem Risiko? Ist Reisen eine begrenzte Ressource und wie wird sie verteilt?

Lucia Kempkes (*1988, Xanten, Deutschland) ist Künstlerin und lebt in Berlin. Sie interessiert sich für unsere soziokulturellen und persönlichen Entwürfe von Landschaft und Mobilität. Ihre künstlerische Praxis verbindet Zeichnungen, Skulpturen und Videoarbeiten, aber auch spezielle Techniken wie das Knüpfen von Teppichen. Sie hat Biologie und Philosophie an der Freien Universität Berlin (2007-2011) sowie Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und der School of Visual Arts in New York (2008-2014) studiert. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt und sind in öffentlichen Sammlungen in Berlin, London und Marrakesch vertreten.

Kuratiert von Maxie Fischer.

Maxie Fischer (*1988, Berlin, Deutschland) ist Kulturwissenschaftlerin. Sie lebt und arbeitete als Kuratorin und Autorin in Berlin.

Lucia Kempkes, To Protect Us From What We Seek #16, 2021
Lucia Kempkes, To Protect Us From What We Seek #1, 2020

Eröffnung der Ausstellung Lucia Kempkes "To Protect Us From What We Seek"
Elke von der Lieth (links im Bild) begrüßt die Besucher*innen; 2. von links: Maxie Fischer, Kuratorin
vorne: Lucia Kempkes (2. von links) im Gespräch mit eine*r Besucher*in
Lucia Kempkes vor ihrem Werk
Im Ausstellungsraum
Besucherin vor dem Werk " I Wish I Could Climb #6, 2019" von Lucia Kempkes
Impression Ausstellung
Besucher*innen der Vernissage vor der Kommunalen Galerie Berlin

Alle Bilder der Eröffnung: (c) Piotr Bialoglowicz