Mahlzeit
Feldforschung am Fehrbelliner Platz
Ausstellung vom 20. September 2024 bis 24. November 2024
Eröffnung am Donnerstag, den 19. September 2024 um 17 Uhr
von Stella Flatten (Stadtgeographin und Künstlerin)
zusammen mit Alkistis Thomidou (Architektin) und Christina Voigt (Filmemacherin)
Der Fehrbelliner Platz ist ein innerstädtischer Knotenpunkt, der geprägt wird vom Transitverkehr, sowohl ober - als auch unterirdisch. Dieser urbane Raum wird täglich bevölkert von den Menschen, die im Takt ihrer Erwerbstätigkeit – einer Schwarmbewegung gleich – die Straßen kreuzen und dann in die umliegenden Verwaltungsgebäude verschwinden.
Der Platz und dieses sich täglich wiederholende Phänomen sind für die Berliner Wissenschaftlerin und Künstlerin Stella Flatten Anlass für eine Langzeitbeobachtung von Menschen, gebauter Umwelt und Transit.
Es ist die Mittagszeit, die die Personen sichtbar werden lässt, die hier ihren Arbeitsalltag verbringen und den Stadtraum temporär zu einer belebten Piazza umnutzen. Der Fehrbelliner Platz ist dann ein bunter Marktplatz mit mobilen Küchenwagen, Stehtischen, Gerüchen und Stimmengewirr. Dieser wiederkehrende Moment im Tagesablauf der Berufstätigen wird mit der universalen Grußformel „Mahlzeit“ ausgerufen.
Einzigartig im deutschen Sprachgebrauch, wird dieser Gruß verwendet, um jemandem eine gute Mahlzeit zu wünschen oder um Hallo zu sagen, wenn man davon ausgeht, dass die Person gerade isst oder gerade gegessen hat. So ist es auch hier der Fall. Befindet man sich zur Mittagszeit auf den Fluren der Gebäude rundum den Fehrbelliner Platz oder auch außerhalb davon, so grüßt man sich: „Mahlzeit“. Die Mittagspause findet meist draußen statt und es kommt Bewegung auf. Man isst und sieht sich und teilt für einen Moment Raum und Zeit in dieser Begegnung.
Die Ausstellung zeigt die Menschen und Architektur in Bewegung in Zeichnungen auf Stoff, in Film- und Tonaufnahmen, baut partizipativ Sitzgelegenheiten für den Außenraum und lädt dazu ein sie gemeinsam zu nutzen.
„Mahlzeit“ beschäftigt sich mittels verschiedener Methoden mit diesem wiederkehrenden tageszeitlichen Wechsel der Nutzung des öffentlichen Raums und seines ebenso spurlosen täglichen Verschwindens. Es stellt die Frage nach den Protagonist:innen und ihren verhandelten Raumaneignungen und beobachtet, wie das Aufeinandertreffen gestaltet ist und was es dafür an diesem Ort Berlins braucht und was ihn auszeichnet!
Rahmenprogramm:
Sonntag, 13.10.2024 | 14 Uhr
Führung mit Stella Flatten
Sonntag, 10.11.2024 | 14 Uhr
Talk mit Christina Voigt (www.christinavoigt.com) Der auf anderen Plattformen kommunizierte Termin des 17.11. ist nicht korrekt.
Sonntag, 24.11.2024 | 15-17 Uhr
Finissage mit Punsch und Keksen
Erste Vorstellung der Urbanen Möbeln aus dem Workshop mit Alkiste Thomidou und dem Heinz-Berggruen-Gymnasium.