Mit Trümmern Träume bauen
Die Kunstämter als Architekten des kulturellen Wiederaufbaus nach 1945

Ausstellung vom 5. April bis 1. Juni 2025
Eröffnung am Freitag, den 4. April 2025, 18 Uhr
Ein Volk der Richter und Henker sollte nun wieder eins der Dichter und Denker werden.
Reinhard Igler
„Berlin ist zerstört, aber nicht tot“, schrieb der Journalist Hans Borgelt. Er spielt auf die Anpassungsfähigkeit der Menschen an, die ihr Leben nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Chaos der Trümmerberge fortführen. Inmitten dieser desaströsen Realität wird der Überlebenswille von einer weiteren starken Kraft begleitet. Das Verlangen nach Musik, Theater und Kunst lässt die Menschen unmittelbar nach dem Krieg lebendige Orte der Kultur erschaffen.
Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs führt die Ausstellung durch das Berlin der Nachkriegsjahre. In drei Abschnitten erzählt sie von den Kriegsverheerungen, der Rolle der Kunst- und Kulturämter in der Errichtung einer neuen Kunstlandschaft und vom Wiederaufbau bzw. der Neugründung der Hochschule für Bildende Künste.
Mit Werken u.a. von Gerda Rotermund, Werner Heldt, Emil Stumpp, Paul Dierkes, Jeane Flieser, Ursula Hanke-Förster, Alexander Camaro, Mac Zimmermann, Heinz Trökes und Juro Kubicek wird die Atmosphäre in einer Gesellschaft gezeichnet, die aus der Zerstörung heraus Neues erschaffen hat. Angetrieben von Visionen einer besseren Zukunft war dieser Prozess jedoch nicht konfliktfrei, war er doch in Anbetracht der dunklen, geteilten Vergangenheit stets von der Frage nach der eigenen Identität durchdrungen.

Rahmenprogramm
Mittwoch, 7.5.2025 | 18 Uhr
Vortrag zur Kunst in der Viersektorenstadt 1945-1951
von Dr. Eckhart Gillen
Samstag, 10.5.2025 | 13 Uhr
Führung mit Viviane Linek
Die Ausstellung ist Teil der stadtweiten Themenwoche 80 Jahre Kriegsende – Befreiung Europas vom Nationalsozialismus auf Initiative und gefördert vom Land Berlin, realisiert von Kulturprojekte Berlin mit zahlreichen Partnern.